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Auch im Jahr haben die Tolerdance-DJs Corey und Ludwig das queere Popgeschehen beobachtet. Diese Songs sind ihnen besonders aufgefallen, wurden als erinnerungswürdig eingestuft und gehören deshalb auf die Liste «Best of QueerPop ». Die Devise lautete: Das Leben feiern, in den queeren Clubs tanzen, sich verlieben, am besten gleich in sich selbst.
Die erfolgreicheren queeren Acts machten eine krasse Entwicklung durch: Vom Mauerblümchen zu einem gesunden, körperlichen und sexuellen Selbstwertgefühl. Ein alter Hase spielte die schwule «Sexkarte» mit einem Augenzwinkern. Romy Madley Croft, das introvertierte lesbische Drittel von The xx, legte ihre Schüchternheit ab und zauberte mit «Enjoy Your Life» eine queere Hymne für die Ewigkeit hervor.
Eine Aufforderung, das Leben in allen Zügen zu geniessen, weil es verdammt kurz sein kann. Der Song entführt zwar in die Eurodance-Discos und die Rave-Partys der Neunziger. Aber Madonnas Produzent Stuart Price und der aufsteigende Stern am DJ-Himmel Fred Again legen den Fokus auf eine zeitgemässe House-Produktion ohne nostalgische Verklärung.
Sam Smith , das britische nonbinäre Goldkehlchen, hat sich nach dem Monster-Hit «Unholy» mit Transkünstlerin Kim Petras aus den Ketten der emotionalen Soul-Balladen befreit. Die anfänglichen Selbstzweifel und Schuldgefühle sind wie fortgespült. Auch auf dem Album «Gloria» zelebriert Sam Smith den Übergang in eine Phase der Selbstliebe und der sexuellen Freiheit.
Australiens Queer-Pop-Schätzchen Troye Sivan ging ebenfalls in die Sex-Offensive. Sein orgiastischer Disco-Banger «Rush» , eine persönliche Hommage an Berlins schwules Nachtleben und vermutlich eine Anspielung an eine berühmte Poppers-Marke, strotz nur so von Testosteron, Geilheit und Körperflüssigkeiten.
Auch ohne das sexuell aufgeladene Video kann mensch sich in einem Club voller halbnackter, verschwitzter Männer wähnen. Sexuelle und musikalische Offenheit waren schon das Markenzeichen der queeren Kapelle Scissor Sisters, die sich mit extremem Falsett-Gesang und schrägen Hommagen an den Disco-Sound der Siebziger in den queeren Pop-Olymp der 00er-Jahre katapultierten.
Jake Shears , der Ex-Sänger von Scissor Sisters, hat sich nochmals völlig dem schwulen Disco-Fieber hingegeben. Auf seinem zweiten Solo-Album «Last Man Standing» hat er eine schweisstreibende Disco-House-Party geschmissen. Unter den Highlights befinden sich «Voices», ein Duett mit Lieblings-Faghag Kylie und «I Used To Be In Love».
Diesmal blieb ihm der Mainstream-Erfolg leider nicht vergönnt. Wenn man die Musikwelt — wie Ludwig und Corey es tun — schon seit sehr langen Zeit beobachtet, fällt einem auf, dass die Sounds und Stile sich ständig wiederholen. Zurzeit sind die 90er-Jahre en vogue.
Alexander Bard, das Mastermind von Army of Lovers , bezeichnet seine Band selbst als Dragshow, aber mit echten Titten. Tatsächlich ist das Camp in Reinkultur, was die Schweden in den 90er-Jahren auf die Musikwelt losliessen. Für ihren trashigen, bunten und überdrehten Pop wurden sie damals belohnt mit Top-Chartplatzierungen.
Nun sind sie zurück mit einem neuen Album namens «Sexodus» und sie klingen genauso wie vor 30 Jahren — und das ist gut so, denn die Welt braucht mehr Camp! Auch beim Eurovision Song Contest, der sich gerne am Puls der Zeit sieht, machte sich das 90s-Revival bemerkbar.
Mit Clubsound aus dieser Epoche hat der queere Belgier Gustaph das Publikum in Liverpool begeistert und mit dem Song «Because of You» den beachtenswerten 7 Rang erreicht. Allerdings scheint der Erfolg nicht nachhaltig zu sein. Die Nachfolgesingle blieb unbemerkt und ein ganzes Album ist auch nicht in Sichtweite.
Ob ihn das Jahr zurück ins Scheinwerferlicht bringt?