Was bedeutet schwule partys in den 20ern basel

was bedeutet schwule partys in den 20ern basel

Daniel Stolz dürfte den meisten Baslern als Grossrat und Präsident der Basler FDP bekannt sein. Im Herbst letzten Jahres trat er gegen Ständerätin Anita Fetz SP an — und unterlag deutlich gegen die bisherige Amtsinhaberin. Eine Regierungskandidatur lehnte er dieses Jahr ab, weil er im Januar zum Statthalter des Grossen Rats gewählt wurde und als solcher gute Chancen hat, nächstes Jahr zum Grossratspräsidenten gewählt zu werden.

Stolz ist Geschäftsleiter der Aids-Hilfe beider Basel. Johannes Sieber ist Kulturunternehmer und Kopf der eigenen Kulturmanagementfirma Netzlabor. Dieses Jahr findet die «Gay Basel»-Sause am Abend des Juni statt. Was gibt es zu feiern? Und wogegen kämpfen Homosexuelle heute noch an?

Johannes Sieber: Das lässt sich nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt beschränken, sondern ist ein Prozess, der mit 14 Jahren begann und bis heute andauert. Sieber: Heute noch fragen mich Leute: «Und wie läufts privat? Hast du eine Freundin? Sieber: Ja, natürlich. Wenn ich in der Bäckerei stehe und Brot kaufe, gibt es ja keinen Grund, meine Homosexualität zu thematisieren.

Wenn sich aber andere nach meinem Privatleben erkundigen, dann rede ich offen darüber. Daniel Stolz: Sehr ähnlich. Ich stehe nicht jeden Morgen auf und sage mir: Wow, ich bin schwul! Hat aber jemand Fragen, gehe ich gerne darauf ein. Dennoch ist es in den Medien nur selten ein Thema gewesen — und wenn, dann störte das andere Leute meist stärker als mich selber.

Stolz: Nun, als ich mich für das Präsidium der FDP zur Verfügung stellte, strahlte Telebasel einen Bericht über die Kampfwahl aus und setzte dabei die Schlagzeile «Schwuler Angestellter gegen Immobilien-Hai». Mein Konkurrent Urs Gribi regte sich darüber auf, ganz im Unterschied zu mir: Dass ich ein schwuler Angestellter war, entsprach ja der Tatsache.

Dennoch fanden viele Freunde in meinem Umfeld, dass ich mich wehren sollte. Stolz: Ja. Ich sehe das aber gelassen. Als Politiker muss man sich bewusst sein, dass man in der Öffentlichkeit steht und stärker durchleuchtet wird als andere Menschen.

Schwule partys in den 20ern: ein historischer blick in basel

Hätte ich mich über diese Schlagzeile beklagt, hätte ich dieser eine viel grössere Bedeutung eingeräumt. Das wollte ich nicht. Stolz: Nein. Politik und Geschichte interessierten mich schon als Teenager. Stolz: Ich weiss. Ich war selber überrascht, wie rasch es auf eidgenössischer Ebene realisiert wurde.

Mir ging es darum, das Thema voranzutreiben, die rechtliche Möglichkeit zu schaffen. Man muss als Mann ja auch nicht verheiratet sein, nur weil man mit einer Frau zusammen ist und das Recht dazu hätte.