Schwule geschichte usa frankfurt

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Vom Juli trafen sich Schwule und Lesben in "Homolulu", um die Welt zu verändern. Die Folgen: Ralf König fing an zu zeichnen, das Waldschlösschen und Männerschwarm wurden gegründet. Die Angabe zu den Teilnehmern schwankt zwischen und 2. Die Inhalte wurden in der Schwulenzeitschrift "emanzipation" Heft 4, , S.

In erster Linie ging es bei diesem Namen aber um die Assoziation mit der Insel Honolulu, wo man sich frei von Zwängen bewegen sollte. Das Treffen sollte auch mit einem Tanz auf dem Vulkan assoziiert werden, bei der alles Aufgestaute endlich ausbrechen darf.

Der Name hörte sich nicht nur international an, sondern sollte neben Schwulen auch Lesben ansprechen, die allerdings stark unterrepräsentiert blieben. Offensichtlich haben es die Veranstalter nicht erreicht, dass sich auch viele Lesben angesprochen fühlten. Für die Lesbenbewegung waren offenbar andere Veranstaltungen bedeutsamer.

Als Veranstaltungsort von "Homolulu" wählte man Frankfurt am Main aus, wo sich das Festival auf die Räume der Uni Frankfurt und den Friedberger Platz verteilte. Fast jeden Tag erschien auf dem Festival eine eigene Tageszeitung "Homolulu", deren Texte heute online verfügbar sind und die die thematische Bandbreite dokumentieren.

Zum Kulturangebot gehörten Filme "Pink Narcissus", ; "Mädchen in Uniform", und Theateraufführungen Theatergruppen "Brühwarm" und die "Maintöchter". Austausch fand in diversen Workshops statt Geschichte, Yoga , wo zum Beispiel auch diskutiert wurde, wie der Diskriminierung schwuler Lehrer begegnet werden könnte und ob schwule Wohngemeinschaften eher "als befreiung oder neues ghetto" anzusehen seien.

Schwule Ärzte und Medienschaffende wollten sich besser vernetzen. Kontrovers diskutiert wurde der Workshop "Pädophilie" Heft 4 und 5. Thomas Grossmann hielt einen Vortrag über "Schwule und Psychotherapie". Zwei Jahre später publizierte er sein erfolgreiches Buch "Schwul, na und?

Ab dem zweiten Heft wurden auch die unerwartet vielen Medienberichte besprochen. Über die positive Art der Berichterstattung, bei dem sich die Medien "überbieten uns zu tolerieren", waren die Veranstalter irritiert. Die Werbung im "Spiegel" und die anderen Medien Bedeutend war vor allem die unerwartete "Werbung" im "Spiegel", der eine Woche vorher in seiner Ausgabe vom Juli hier als PDF darüber schrieb, wie toll das Festival bestimmt werden würde.

Politisch galt es offenbar unterschiedliche Vorstellungen miteinander zu verbinden. Ein Teilnehmer wollte eben keinen "Aufstand der Perversen" und bezog sich damit indirekt auf Rosa von Praunheim und die Situation in den USA , und in deutlicher Abgrenzung zu den "Stonewall"-Unruhen von sollte es in "Homolulu" "friedlicher und ernster" zugehen.

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Gewünscht waren Tage "voll von telekinetischer Genitalenergie" und eine "radikale schwule Begegnung gegen diesen zwanghaft heterosexuellen kapitalistischen Atomstaat". Der Satz verweist sehr gut darauf, dass es in den Siebzigerjahren nur linke Schwule zu geben schien.

Willkommen waren aber alle, ganz gleich, ob sie aus Parks, Saunen oder "der Emanzipationsbewegung kommen". Sie alle sollten ein "Gefühl von schwuler Identität" bekommen, was bis heute einen wichtigen Teil der Emanzipation darstellt. Dabei sollten auch juristische und medizinische Fragen "Gehirnschnippler" angesprochen werden.

Auch die Bedeutung guter Vernetzung wurde erkannt, wie mit dem "Sponti-Oldtimer" Daniel Cohn-Bendit von den Grünen. Selbstverständlich sollte es dort auch politische Diskussionsveranstaltungen geben.