Gay neue filme zürich

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Einige Elemente auf SRF. Von jenem Film, der ihre Liebesgeschichte nacherzählt. Eigentlich wollte Regisseur Stefan Haupt einen reinen Spielfilm drehen — aber weil die nötige finanzielle Kooperation mit dem Ausland nicht zustande gekommen ist, stand das Projekt auf der Kippe. Die Dokufiktion war eine Lösung, den Film doch noch zu drehen.

Eine günstigere Lösung — aber vielleicht ist dieser Film dergestalt sogar reicher, als es ein reiner Spielfilm geworden wäre. Stefan Haupt jedenfalls ist im Nachhinein glücklich, dass es so gekommen ist. Und als Zuschauer hat man das Gefühl, es wäre schade gewesen, wenn diese Dokumentarteile gefehlt hätten.

Im Film sind also auch Ernst Ostertag und Röbi Rapp in echt zu sehen, sie erzählen zusammen mit anderen Zeitzeugen von der homosexuellen Szene im Zürich der er- und er-Jahre. Illustriert und komplettiert wird das Bild dieses bis jetzt unbekannten Zürich durch Spielfilmszenen, die die Atmosphäre bei den Bällen im Neumarkttheater oder auch in den Redaktionsräumen der Zeitschrift «Der Kreis» wunderbar wiedergeben.

Kinoabend in zürich: die neuesten schwulen filme und ihre botschaften

Diese Zeitschrift, titelgebend für den Film, war eine international gelesene Literatur- und Kunstzeitschrift, die homoerotische Texte und Bilder veröffentlichte. In der Schweiz war Homosexualiät zwar nicht gesetzlich verboten, in der Gesellschaft aber dennoch geächtet.

Der Film zeichnet ein gutes Bild dieser Zeit, in der Schwule immer stärker polizeilicher Willkür ausgesetzt waren. Nach zwei Morden im Schwulenmilieu mussten sich Homosexuelle immer wieder Razzien, polizeiliche Vorladungen und sogar ein Tanzverbot gefallen lassen. Er erzählt, wie sich Ernst Ostertag und Röbi Rapp im «Kreis» als junge Männer kennenlernen.

Und wie Ernst Ostertag seinen späteren Freund erst für eine Frau hält, weil der eine derart perfekte Travestiesängerin ist. Er singt treffend: «Ich bin so seltsam, ich glaub ich bin ein Teddybär. Während Röbi Rapps Mutter den schwulen Sohn und seinen Freund ganz selbstverständlich aufnimmt — die Familie entstammt dem Theatermilieu —, outet sich Ernst Ostertag, der Lehrer aus gutbürgerlicher Familie, erst weit nach der Pensionierung, mit Trotz Repression und verstecktem Paarleben hält die Liebe der beiden seit über 60 Jahre.

Am Ende zeigt der Film, wie Röbi Rapp und Ernst Ostertag als erstes schwules Paar in Zürich heiraten — oder wie es korrekt heissen muss: «die Partnerschaft eintragen». Stefan Haupts Film ist ein wunderbarer Liebesfilm mit zwei sympathischen und charismatischen Protagonisten und ein Stück wichtige, noch nicht oft erzählte Zeitgeschichte der Stadt Zürich.

Die beiden Protagonisten haben sehr eng mit Stefan Haupt zusammengearbeitet und halfen die Bilder zu entwerfen, die nun in den Spielfilmszenen zu sehen sind. Und sie sind sehr zufrieden, dass ihre jahrzehntelange Arbeit für die Schwulenbewegung nun eine grosse Öffentlichkeit bekommt.

Schweizer Radio und Fernsehen SRF hat diesen Film koproduziert. Sie haben schon ein Buch über ihr Leben geschrieben, der Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit hat das Vorwort verfasst. Nun war der Film an der Berlinale — und gewann den Schweizer Filmpreis in der Hauptkategorie «Bester Spielfilm».

Ernst Ostertag und Röbi Rapp sind glücklich, dass sie eine solche Öffentlichkeit für sich und die Schwulengeschichte noch erleben dürfen. Aus Kultur kompakt vom Klicken, um die Teilen-Funktion zu öffnen. Auf Facebook teilen Facebook Auf X teilen X Per WhatsApp teilen WhatsApp Per E-Mail teilen E-Mail Link kopieren Link kopieren.

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