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Einschüchterung und Gewalt gegen homosexuelle oder transgeschlechtliche Personen und Gruppen in Baden-Württemberg nehmen stark zu. Neonazis mischen dabei kräftig mit. Als der Täter zuschlug, kam das aus heiterem Himmel — buchstäblich. Es war ein warmer Sommerabend, verschiedene Gruppen Jugendlicher waren im Stuttgarter Schlossgarten.

Jethro Escobar Ventura und seine Freunde hörten Musik, waren ausgelassen und als queer wahrnehmbar. Eine andere Gruppe fühlte sich offenbar durch die reine Anwesenheit von Menschen unterschiedlicher Orientierungen so gestört, dass sie die Konfrontation suchte - bis einer zuschlug, mitten ins Gesicht.

Zum Glück hatten Jethro und seine Gruppe schon bei der ersten Drohung die Polizei gerufen, die schnell zur Stelle war. Der Täter war noch minderjährig, wie sich später bei der Gerichtsverhandlung herausstellen sollte.

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Fälle wie dieser zeigen: Die Gewalt gegen Menschen unterschiedlicher Geschlechter und Identitäten hat zugenommen. In jenem Sommer häuften sich die Taten im Umfeld von Jethro, und auch er selbst war öfter Pöbeleien oder Drohungen ausgesetzt. Dafür reichte es schon, mit einem Freund Hand in Hand durch den Park zu laufen oder in bunten Farben von einer Pride-Veranstaltung nach Hause zu fahren.

Beratungsstellen nehmen einen deutlichen Anstieg queerfeindlicher, aber auch rassistisch motivierter Gewalt vor allem aus rechtsextremen Motiven wahr. Laut einer Antwort des baden-württembergischen Innenministeriums auf eine Anfrage von SPD-Landtagsabgeordneten hat sich die Zahl der erfassten queerfeindlichen Delikte im vergangenen Jahr um rund ein Drittel erhöht, von im Jahr auf im Jahr Darin enthalten sind Taten, die sich gegen die angenommene sexuelle Orientierung, aber auch gegen die geschlechtliche Identität der Betroffenen richten.

Das reicht von Bedrohungen und Beschimpfungen bis hin zu körperlicher oder sexueller Gewalt, meist im öffentlichen Raum oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Manche Betroffene mieden bestimmte Orte oder zeigten teils körperliche Reaktionen auf die Taten. Andere kämen im Alltag zunächst gut zurecht, würden aber später wieder von den Erinnerungen eingeholt, berichtet Alena Kraut von der Beratungsstelle "Leuchtlinie".

Hier können sich Betroffene von rechter Gewalt in Baden-Württemberg melden, gerade auch wenn sie queerfeindlich motiviert ist. Das Schlimme an solchen Taten sei, dass sie sich gezielt gegen eine zugeschriebene Identität oder Orientierung richten - also gegen den Kern der Persönlichkeit.

Alena Kraut spricht von "Botschaftstaten", die sich nicht nur gegen einzelne Personen, sondern gegen eine ganze gesellschaftliche Gruppe richteten - mit dem Ziel, für Verunsicherung zu sorgen. In Karlsruhe haben am Samstagmittag mehrere tausend Menschen vor der Bundestagswahl für Menschenrechte und gegen Hass demonstriert.

Aufgerufen hatte der Verein CSD Karlsruhe. Neuerdings versuchen auch Rechtsextreme wieder gezielt, Räume zu besetzen. Der angekündigte Aufmarsch von Neonazis gegen den CSD in Pforzheim ist nur ein Beispiel, auch in Stuttgart droht Ähnliches. Die teils neuen Neonazi-Gruppierungen wollen gezielt auch jüngere Menschen ansprechen und in sozialen Netzwerken mobilisieren, mit bedrohlichen Kulissen von Aufmärschen, Fackel-Umzügen und mit martialischen Kampfsport-Videos.

Janka Kluge beobachtet schon länger rechtsextreme Umtriebe. Die Journalistin und Trans-Aktivistin warnt vor einem "Schneeball-Effekt", wenn solche Inhalte tausendfach geteilt und dann umso mehr Menschen angezeigt werden. Einer, der früher den Stuttgarter CSD mitorganisiert hat, wurde schon öfter am Rande von Pride-Veranstaltungen körperlich angegangen und beleidigt, aber Aufmärsche oder Störaktionen hat er noch nicht erlebt.

Hoffen wir, dass die Community wieder mehr zusammenrückt mit ihren unterschiedlichen Ansichten. Unterstützung und Sichtbarkeit sind auch nach Gewalterfahrungen wichtig: Räume für Empowerment, Anerkennung und Solidarität aus dem eigenen Umfeld, aber auch aus den nicht-betroffenen Teilen der Gesellschaft können laut Alena Kraut von der Beratungsstelle "Leuchtlinie" hilfreich sein.

Oft passen queere Personen nach Vorfällen ihr Verhalten an.