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Wenn am Juni die Regenbogen-Parade gegen die Fahrtrichtung über den Ring zieht, werden nicht nur die Errungenschaften der LGBTIQ-Community in Europa von Hunderttausenden gefeiert, es wird auch der Ursprünge dieser seit 50 Jahren erfolgreichen zivilgesellschaftlichen Bewegung gedacht.
Am Anfang stand nämlich ein Akt des Widerstands in einer kleinen Bar in der New Yorker Christopher Street in der Nacht des Juni Das Stonewall Inn war eine von der Mafia betriebene, heruntergekommene Bar, die eine Besonderheit hatte — sie war die einzige Bar in New York, in der schwule Männer tanzen durften.
Da die Betreiber keine Genehmigung zur Ausschank von Alkohol hatten, wurde die Bar als "Bottle Club" geführt. Die Gäste mussten sich ausweisen können und wurden als Club-Mitgliedern ausgegeben. So auch am Juni gegen 1. Aber diesmal verlief der Abend anders als erwartet.
Statt die bei solchen Razzien rituell durchgeführten Demütigungen durch die Polizei zu ertragen, setzten sich die Gäste zur Wehr. Die Stonewall Riots brachen aus, und wurden zum Initialerlebnis einer in den nächsten Jahren rasch wachsenden Bewegung.
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Ab nun wird die Geschichte aber auch kompliziert und unübersichtlich. Die Literatur über diese Nacht und ihre Folgen füllt inzwischen Regale und nicht immer sind sich die Darstellungen und Erinnerungen deckungsgleich. Auch weil die Unruhen bald von unterschiedlichen Gruppen identitätspolitisch vereinnahmt wurden.
Erst spät fanden die nachweisbaren Fakten Eingang in die auch bald mythisch überhöhte "Gründungslegende". Warum ein kleiner Trupp an Polizistinnen und Polizisten in dieser Nacht, ohne Vorwarnung eine Razzia durchführte, ist bis heute nicht restlos geklärt. Ein Teil der über Gäste fügte sich jedenfalls nicht dem üblichen Procedere, sie verweigerten die Ausweisleistung oder wehrten sich gegen Demütigungen.
Wer keine geschlechtergerechte Kleidung trug, musste sich auf der Toilette von Polizistinnen untersuchen lassen, um das Geschlecht festzustellen. Um der zunehmenden Unruhe Herr zu werden, beschlossen die Polizisten alle Gäste zu verhaften und forderten zusätzliche Arrestwagen an.
Vor dem Lokal sammelte sich inzwischen eine Menge, die Stimmung war aufgebracht, Rufe nach "Gay Power! Als eine sich gegen ihre Verhaftung heftige wehrende, als "butch dyke" männlich aussehende Lesbe beschriebene Frau, deren Identität bis heute nicht geklärt ist, in Handschellen abgeführt wurde, kippte die Stimmung.
Zuerst flogen nur Pennys, bald aber auch Bierflaschen, die Polizei flüchtete in die Bar und verbarrikadierte sich, bis Verstärkung eintraf. Der Aufruhr war aber nicht mehr zu stoppen. Sechs Nächte lang lieferten bis zu 2. Es war auch ein Aufstand der Unterprivilegierten.
Street Kids, Stricher und vor allem die Latino- oder African American "Street Queens" wie Sylvia Rivera oder Marsha P. Johnson kämpften an vorderster Front mit ungleichen Mitteln — indem sie ihre Handtaschen zu Wurfgeschossen umfunktionierten — gegen die Polizeigewalt.
Es gab in den USA auch schon vor Stonewall eine Lesben- und Schwulenbewegung etwa die Mattachine Society und die Daughters of Bilits , doch agierten diese bis Mitte der er-Jahre sehr zurückhaltend und ohne Aufsehen erregen zu wollen. Mit dieser braven, die gutbürgerliche Mehrheitsbevölkerung nicht verärgernden Strategie, war die Bewegung in den späten er-Jahren aber auf verlorenem Posten.
Für eine Generation von Lesben und Schwulen, die sich nicht mehr verstecken wollten, brauchte es nur einen Funken, der übersprang, einen Kristallisationspunkt für ihre Forderungen nach Anerkennung und gleichen Rechten. Das Feuer war aber übergesprungen.